Vom 11.-14.09.2024 fanden in Suwalki (Polen) die 2024 European U15 Championships statt.
Der deutschen Badmintonverband nominierte das deutsche U15-Jungendoppel Aaron Winter (1. BCW Hütschenhausen) und Ian Baumann (ASV Landau). Gut vorbereitet reisten die beiden mit ihrem Coach und Betreuer Christian Stern schon sonntags zuvor nach Polen. Die 3 Tage wurden genutzt, um sich von der Reise zu erholen und um sich an die neuartigen Bedingungen anzupassen. Das ist das erste Mal, dass die beiden auf so einem großen internationalen Turnier starten. Dementsprechend ungewohnt sind die Bedingungen: Eine riesige, extrem hohe Halle, mit fünf professionell aufgebauten Feldern. Es wurde auf Matten mit Werbebanden, Schiedsrichtern, Aufschlagrichtern und Linienrichtern gespielt. Zwei Tage lang konnten sich die beiden an die Halle mit der extremen Hallenhöhe und etwas kühleren Temperaturen gewöhnen.
Am Mittwoch ging es dann für Aaron und Ian endlich gegen eine rumänische Paarung Dragon/Nistor los. Aaron und Ian, vor dem Spiel noch sehr aufgeregt, wie Aaron selbst zugab, konnten nach den ersten Ballwechseln die Nervosität aber gut ablegen. Und so gingen sie als souveräne Sieger vom Feld: 21:12 und 21:14 für die Pfälzer Jungen. Der erste Sieg bei einer Europameisterschaft für die beiden. Ein besonderer Moment, den die beiden nach dem Spiel auf dem Spielfeld festhielten. Am Donnerstag wartete eine größere Herausforderung auf die beiden. Die belgische Paarung Cabus/Schouben setzten Aaron und Ian gerade im ersten Satz mächtig zu. Die Belgier lagen immer ein paar Punkte vorn. Gegen Satzende konnten Aaron und Ian jedoch nochmal etwas zulegen und gewannen 21:18. Den zweiten Satz starteten die beiden mit neuer Strategie: Höheres Tempo, mehr Druck und eine Führung 19:12 war erreicht. Aber noch kein Grund zu feiern. Die Belgier setzten nach und glichen aus. So wurde es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Aaron und Ian behielten die Nerven und so gewannen sie auch den zweiten Durchgang mit 22:20 denkbar knapp aber überglücklich. Das Achtelfinale war erreicht. Dort trafen unsere deutschen Jungs am Freitag auf die an Nummer sechs gesetzte Paarung Oliver Wu/Yixiang Hou aus England, die mit ihrem erstklassigen Ballspiel beeindruckten. Der erste Satz war hart umkämpft, doch eine Serie von Fehlern führte zu einem 13:21-Satzverlust. Im zweiten Satz machten es die beiden besser und konnten das Spiel bis zum 14:14 offen gestalten. Leider konnten die beiden ihr Spiel nicht konstant genug durchziehen, so dass der eine oder andere individuelle Fehler zu viel passierte. Die Engländer stellten jedoch ihre Strategie um und erhöhten den Druck. Es entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch mit langen Ballwechseln und einem ständigen Wechsel zwischen Angriff und Abwehr. Beim Stand von 14:14, trotz ihres engagierten Spiels und vielen guten Aktionen unterliefen ihnen einige leichte Fehler, sodass sie sich mit 17:21 geschlagen geben mussten. Trotz dieser Niederlage sind unsere beiden Jungs stolz auf ihre Leistung. Sie nehmen wertvolle Erfahrungen mit und sind entschlossen, an ihren Schwächen zu arbeiten. Aaron und Ian haben erkannt, was es braucht, um auf dieser internationalen Bühne zu bestehen:
– Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten.
– Eine Wettkampfmentalität, die das gesamte Spielfeld ausnutzt
– Harte, konstante Arbeit
Kommentar des Coaches Christian Stern:
„Die beiden auf dieser Bühne zu sehen, wie sie spielen, hat mich sehr beeindruckt. Wir sind noch nicht so weit, dass wir um die Medaillen mitspielen können. Das muss man realistisch sehen. Aber Ian und Aaron haben gezeigt, dass sie dorthin wollen. Ihre Arbeitseinstellung und innere Überzeugung werden nötig sein, um die Lücke zu den Besten in Europa nicht nur zu schließen, sondern sie herauszufordern. Sie haben Deutschland und auch die NSP Kaiserslautern sowie die Eliteschule des Sports, das Heinrich-Heine-Gymnasium würdig vertreten“