Bei der Badminton Weltmeisterschaft der Senioren (11-17.09.2023) belegte Pascal Histel vom 1. BCW Hütschenhausen (in der Altersklasse O40) Platz 5 im Mixed und im Herreneinzel und Herrendoppel jeweils Platz 9
Im Juni qualifizierte sich Pascal Histel für die BWF World Senior Championships in Asien (Jeonju – Südkorea), einem Land in dem Badminton zu den Volkssportarten zählt. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen aller Sportler. Knapp über 1300 Sportler in den Altersklassen O35 bis O75 reisten in diesem Jahr nach Jeonju (Südkorea). Einige davon waren Ex-Profis, Olympia-Medaillengewinner, Weltmeister bei den Aktiven usw.
58 Deutsche Badmintonspieler, verteilt in allen Altersklassen, reisten in diesem Jahr zur WM.
Der Ausrichter tat alles, ein tolles Turnier auszurichten. Den Sportlern fehlte es an nichts. Kostenlose Wasser und Essenverpflegung in der Players Longe. Medizinische und physiotherapeutische Betreuung, wenn nötig. Und das 7 Tage lang. Selbst das Rahmenprogramm vor der Halle im Zelt und Food-Trucks durften nicht fehlen und erinnerte eher an ein kleines Stadtfest.
Histel startete direkt am ersten Turniertag im Herreneinzel in die WM gegen den Rumänen Robert Ciobotaru. Das erste Spiel auf so einem Turnier ist immer das schwerste, so Histel. Man muss sich erstmal an diese riesigen Hallen gewöhnen. Teils sind auch Luftturbulenzen, die es bei jedem Schlag einzukalkulieren gibt. Histel fand aber nach den ersten Ballwechseln sehr gut in sein Spiel und konnte den Rumänen mit 21:18/21:18 besiegen. In der zweiten Runde stand Histel dem an Nummer Drei gesetzten Franzosen Mathieu Seignez gegenüber. Histel konnte Seignez im ersten Satz überrumpeln und für sich entscheiden (21:11). Im zweiten Durchgang Fand der Franzose besser ins Spiel und konnte Histel den Satz abnehmen (19:21). Im Entscheidungssatz konnte Histel durch eine kleine Justage der Strategie den Franzosen immer unter Kontrolle halten und gewann mit 21:13. Im Achtelfinale traf Histel auf den Ex-Profi Wang Li Wei (Chinese Taipei). Dieser entpuppte sich als extrem harte Nuss, der auf alle Kniffe und Taktiken von Histel eine passende Antwort parat hatte. So kamen immer wieder sehr lange und anstrengende Ballwechsel zustande, die Histel aber nur selten für sich entscheiden konnte. Wang der spätere Bronzemedaillengewinner gewann gegen Histel mit 6:21 und 10:21. Damit belegt Histel im Herreneinzel Platz 9.
Im Herrendoppel spielte Pascal Histel mit Michael Prinz aus Freiberg (Sachsen). Durch Ihren guten Setzplatz hatten die beiden in der ersten Runde ein Freilos. In der 2. Runde sollten das deutsche Duo auf die Japaner Morinaga / Watanabe treffen. Letztgenannter hatte sich im Einzel allerding am Fuß verletzt und gehofft das Doppel trotzdem noch zu spielen. Erst beim Einspielen wurde klar, dass er nicht spielen kann und kam es, dass Histel und Prinz kampflos weiterrückten. Im Achtelfinale trafen die beiden auf das indische Duo Dhillon/Duggal. Im ersten Satz lagen Histel und Prinz immer ein paar Punkte voraus. Konnten am Satzende den Sack leider nicht zu machen und verloren diesen 19:21. Hochmotiviert gingen die Kontrahenten in den zweiten Durchgang. Es wurde kein Ball geschenkt. Und so konnte keine Paarung einen wirklichen Vorsprung rausspielen. Bei einem Spielstand on 18:20 konnten die Deutschen nochmal den Ausgleich schaffen und hatten ein paar Satzbälle herausgespielt. Leider fehlte ihnen das Quäntchen Glück um den Satz für sich zu entscheiden. Nach einem gefühlt endlosen Krimi endete der Satz 25:27 für die Inder. Platz 9 für Histel/Prinz
Im Mixed trat Histel mit der Norddeutschen Dame Tiina Kähler auf den Court. Die Dame der ersten Gegner trat verletzungsbedingt die Reise nach Südkorea allerdings nicht an. Glück für Histel/Kähler, die mit einer sehr schweren Runde zu rechnen hatten. Im nächsten Spiel standen die Südkoreaner Lim/Choi ihnen gegenüber. Kennt man die Gegner nicht, wie in diesem Fall, kann man nie sagen, wie hart das Spiel wird, so Histel. Hochkonzentriert kämpfte sich das Deutsche Mixed ins Spiel und lagen nach den ersten Ballwechseln vorne. Den Abstand konnten die beiden den ganzen Satz durch aufrecht halten, und so für sich entscheiden – 21:16. Im 2. Satz machten die Koreaner von Anfang an etwas mehr Druck und versuchten immer wieder die Oberhand zu gewinnen. Kähler und Histel ließen aber auch nicht locker und konnten sich wieder einen kleinen Vorsprung herausspielen. Die Koreaner waren aber entschlossen und wollten in den dritten Satz. Aber Kähler und Histel verteidigten den Vorsprung bis zum Satzende und gewannen 21: 18. Kähler und Histel standen somit im Viertelfinale und es bot sich die Chance ins Halbfinale einzuziehen. Die Deutschen trafen nun auf die beiden Thailänder Chuaymak/Dechprarom. Das Spiel gestaltete sich schwierig für Kähler und Histel. Beide Gegner deutlich stärker als die Vorherige Partie ließen das deutsche Duo nicht richtig ins Spiel kommen, fanden immer die Lücken und nutzten leichte Fehler von Kähler & Histel rigoros aus und gewannen den ersten Durchgang (12:21). Im zweiten Satz hatte Histel und Kähler nur ein Ziel: Ins Spiel zu finden, den Ball nur übers Netz bringen und die gegnerische Dame mehr ins Spiel einzubinden, die der Schlüssel zum Erfolg sein sollte. Aber weit gefehlt. Histel und Kähler gerieten in deutlichen Rückstand (2:11). Nach der kurzen Pause platzte endlich der Knoten bei Histel und Kähler. Sie holten Punkt für Punkt gegen die Thailänder auf. Nach vielen guten Ballwechseln stand es 11:16. Dann 17:19, der Ausgleich zum greifen nah. Die Nerven lagen bei beiden Mixed blank. Es folgten 3 spannende Ballwechsel, die die Thailänder (späteren Vize-Weltmeister) leider besser nutzten: 18:21 der Endstand. Histel und Kähler landeten damit auf Platz 5 in der Endwertung.
Histel ist, nach eigener Aussage, mit seiner sportlichen Leistung sehr zufrieden. Die direkte Vorbereitung auf die WM verlief super. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach konnte er sehr viele Hallenzeiten im eigenen Verein nutzen. Zudem bestand für Histel die Möglich eine bis zwei Trainingseinheiten am Landesleistungszentrum in Kaiserslautern zu besuchen, um mit jungen Bundesligaspieler/innen zu trainieren.
Ausblick: Mit vielen tollen Impressionen steht für Histel im nächsten Jahr die Europameisterschaft in Belgien auf dem Turnierplan.